100g, gekauft in: Schweiz
Gestatten Sie mir diesen kleinen geschichtlichen Exkurs (Wikipedia sei Dank): Gianduja oder Gianduia ist süße Schokolade, die mindestens 30 % Haselnusspaste enthält und während der Regierung Napoléons in Turin erfunden wurde. Ein von Napoléon erlassene Blockade verhinderte die Einfuhr von Kakaobohnen. Ein Chocolatier in Turin mischte daraufhin Schokolade mit Haselnüssen der Region. Der Name Gianduja ist einem Karnevalscharakter entnommen, der aus der Piemont Region kommt, wo Haselnusskonfekt weit verbreitet war.
So, jetzt aber zu Gianduja selbst.
Bei Schweizer Schokolade ist die Erwartung natürlich hoch, obwohl mich die zwei dünnen Stücke skeptisch machen. Kann mich eine 100g Tafel wirklich noch überzeugen? Na ja, lautet die Antwort. Der Haselnussgeschmack überwiegt deutlich und erinnert an zur Tafel-geformtes Nutella. Sie schmilzt angenehm auf der Zunge und entfaltet langsam gelutscht das volle Aroma. Um mich ganz zu überzeugen, fehlt aber was, z.B. Haselnussstücke, doppelte Dicke, oder so. Eine Schokolade für Genießer, die auf Haselnüsse abfahren und einfach, hochwertige Süßigkeiten zu schätzen wissen. Alle, die außergewöhnliche oder mehr Kombinationen bevorzugen, sollten eine andere wählen.
Diese Schokolade schmeckt wie eine präparierte Skipiste. Die Pistenraub hat alles schön plattgedrückt, sodass Sie bei der ersten Abfahrt des Morgens das Gefühl haben, auf einer Autobahn zu fahren. Ihre Ski oder Ihr Snowboard haben/hat perfekten Grip, sodass Sie ohne Probleme Ihre Schwünge machen können, die Sie trotzdem langsam und genussvoll ausführen. Sie fahren schließlich nicht wegen der Geschwindigkeit oder um die Wette. Sie erhalten keinen Preis, wenn Sie sich möglichst schnell wieder in die Schlange vor dem Sessellift einordnen. Es macht Ihnen Spaß, das Abenteuer Tiefschnee finden Sie hier allerdings nicht!
Die Rahmenbedingungen meines Schokoladen Tests finden Sie hier!
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