Legende:
* = hassen
** = dulden
*** = unterhaltsam
**** = mögen
***** = verehren
1) Tranny – Laura Jane Grace (with Dan Ozzi)
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Laura Jane Grace ist eine Transfrau und Frontfrau der Punkband „Against Me!“. In dieser Musikbiografie gibt sie spannende Einblicke in das (Tour)Leben als und erzählt über ihre Genderdysphorie, die letztlich mit 30 zum Coming-out und ihrer Transition geführt hat. Sehr lesenswert!
2) Wie ändert sich Gender? Große Fragen des 21. Jahrhunderts – Sally Hines
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Als Einstieg bestimmt gut geeignet, aber wenn man ein paar feministische Bücher gelesen hat, erfährt man nichts Neues.
3) Die Urquell des Yoga. Die Yoga-Sutras des Patanjali – B.K.S. Iyengar
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Iyengar kommentiert und ergründet in diesem Buch den Urtext der Yoga-Sutras von Patanjali. Es wäre übertrieben zu sagen, dass ich alles verstanden habe, aber trotzdem spürt man, welche Kraft von diesem Text ausgeht. Am Ende sagt Iyengar, man versteht gerade jenen Teil, der momentan für einen relevant ist, insofern ein Buch zum immer wieder lesen.
4) Grm – Sibylle Berg
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Das perfekte Buch, wenn man richtig schlechte Laune haben will. Ich vertrag viel, aber nach spätestens zwanzig Seiten musste ich das Buch beiseitelegen. Am Ende habe ich nur noch die Seiten angebrüllt: „Dann bring dich doch um, wenn alles so scheiße ist!“ Den nihilistischen Schreibstil ertrage ich nicht.
5) Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen – Melanie Joy
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Die Fragen, die der Titel stellt, werden leider kaum beantwortet (zumindest nicht, warum es gerade diese Tiere sind und keine anderen), dafür erfährt man viel Wissenswertes über Karnismus und wie dessen Denkweisen unsere Gesellschaft durchziehen. Interessant.
6) 3000 Euro – Thomas Melle
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Zwei Menschen am Rande der Gesellschaft begegnen einander: Ein obdachloser Mann, der 3000 Euro zahlen muss, und eine mittellose Alleinerziehende, die auf 3000 Euro Bezahlung nach einem Pornodreh wartet. Super geschrieben, aber trotzdem berührte mich die Geschichte wenig.
7) Kapitalismus und Todestrieb. Essays und Gespräche – Byung-Chul Han
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Das kleine Büchlein beginnt super, sodass ich schon dachte, das Buch des Jahres in den Händen zu halten. Leider enden die Gedankengänge zu schnell und wiederholen sich im Laufe des Buches. Hätte mir mehr Tiefe erhofft.
8) Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten – Alice Hasters
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Hasters schreibt über ihre Erfahrungen als Schwarze Deutsche. Sie erklärt, ohne zu belehren und schlägt den Bogen von persönlichem Erleben zu strukturellen Mechanismen. Lehrreich.
9) Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange – Suzanne Collins
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Nachdem ich heuer alle Filme noch mal hintereinander gesehen habe, reichten wenige Seiten des Sequels, um mich direkt nach Panem zu katapultieren. Toll geschrieben, gute Story. Ich verachte ja Fantasy, aber diese dystopische Welt begeistert mich.
10) More than a body – Lindsay & Lexie Kite
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Die Schwestern kritisieren gängige Schönheitsnormen sowie die feministischen Antworten darauf, die sich ebenfalls aufs Aussehen konzentrieren. Als Lösung helfen sie Frauen, die eigene Objektifizierung zu beenden und ihren Körper zu fühlen, statt zu betrachten. Your body is an instrument not an ornament! Teilweise bleibt das Buch etwas an der Oberfläche, trotzdem lesenswert für alle, die sich mit Body Image auseinandersetzen wollen.
11) Der Zopf – Laetitia Colombani
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Was als seichte, harmlose Unterhaltung begann, regte mich am Ende nur noch auf. Flache Charaktere, oberflächliche Feelgood-Story. Nein, danke.
12) Riot, don’t diet – Elisabeth Lechner
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Lechner geht es in dem Buch darum, ausgegrenzten Körpern Raum zu geben, damit normschöne, junge Menschen verstehen, welche Ausschlüsse es in der Gesellschaft gibt und sie inklusiver denken. Das ist löblich, steht aber erst auf Seite 176, weshalb ich mir was komplett anderes von dem Buch erwartet habe und enttäuscht wurde.
13) Licht fürs Leben – B.K.S. Iyengar
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Die Yoga-Sutra so erklärt, dass man den Sinn für die eigene Yogapraxis und für das eigene Leben versteht. Der praktische Teil zur Theorie (siehe Buch Nr. 3). Ein Buch zum immer wieder lesen.
14) Creativity. A short and cheerful guide – John Cleese
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In meinem kreativen Kopf wohnen ein Hase und eine Schildkröte! Endlich wundere ich mich nicht mehr darüber, warum mir gute Ideen häufig erst knapp vor Deadline einfallen. Sehr erhellend.
15) Tierethik – Frederike Schmitz
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Das Wichtigste zum Thema im kurzen Überblick.
16) Königin der Berge – Daniel Wisser
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Gewinner des österreichischen Buchpreises 2018. Mir ging es anfangs viel zu viel um die Brüste der Frauen (Jesus fucking Christ!), aber am Ende wollte ich dann doch wissen, was mit dem unsympathischen Hauptcharakter passiert. Na ja.
17) Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
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Vielleicht nicht unbedingt der tiefsinnigste Roman, aber er kommt zumindest ohne kitschiges Ende aus. Schön geschrieben, hat mich gut unterhalten.
18) Kauf mich! Auf der Suche nach dem guten Konsum – Nunu Kaller
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Vor dem Lesen dieses Buches hielt ich meinen Konsum noch für fragwürdig. Danach finde ich, dass ich ihn schon gut im Griff habe. Unnötige Shopping-Anfälle sind mir fremd. Hätte mir mehr von der Lektüre erhofft. Die Autorin kreist zu viel um sich selbst.
19) Wann wenn nicht wir*. Ein extinction rebellion Handbuch
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Hat mir sehr gut gefallen. Verstehe jetzt besser, worum es ihnen geht und mit welchen Methoden sie das erreichen wollen. Regt zum Umdenken und Handeln an.
20) Three women. drei Frauen – Lisa Taddeo
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Erst am Ende checkte ich, dass das Buch von realen Frauen handelt. Ein Beweis, dass sich reale Menschen selten als gute Buchvorlage eigenen. Konnte nur wenig damit anfangen. Die Geschichten führten nirgendwohin und hörten einfach auf.
21) Vanitas. Grau wie Asche – Ursula Poznanski
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Ich wollte mal ein spannendes Buch lesen, um davon zu lernen. Leider plätschert dieser Thriller nur so vor sich hin. Die Sprache ist banal und das Ende so moralisch. Hauptsache am Ende steht niemand als böser Mensch da! Abgesehen von diesen Mafiafieslingen. Gähn. Dann doch lieber Tatort.
22) „Vegan ist Unsinn!“ Populäre Argumente gegen den Veganismus und wie man sie entkräftet – Niko Rittenau, Patrick Schönfeld, Ed Winters
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Viele dieser Argumente habe ich früher auch gegen den Veganismus vorgebracht. Insofern war es nicht nur ein Wappnen, sondern auch ein Informieren. Und das ganz pragmatisch. Ich bin jetzt vorbereitet! Auf in die Diskussion!
23) Rosaleen Norton. Leben - Kunst – Sexualmagie – Nevill Dusy
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Eine beeindruckende Künstlerin und Magierin, dem das Buch nicht gerecht wird. Keine Ahnung, wer daran Schuld hat: der Autor oder der Übersetzer. Jedenfalls nervt das Mansplaining extrem. Am meisten strahlt das Buch da, wo Norton selbst (ohne Unterbrechung! – im Anhang) zu Wort kommt.
24) Fool - Christopher Moore
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An Shakespears "King Lear" angelehnt geht es um einen Narren, seine Intrigen am Hof und Sex. Fad und nicht meine Art von Humor.
25) Detransition, Baby: A Novel - Torrey Peters
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Eine etwas andere Familiengeschichte. Für meinen Geschmack zwar zu viel unnötiges Drama, aber ein interessanter Einblick in eine andere Lebensrealität. Gut geschrieben, mit unbefriedigendem Ende.